Hallo zusammen,
vorgestern habe ich zum ersten Mal Benzin getankt.
Ich wollte den Tank voll haben, weil ich mal testen wollte, wie sich die Rekuperation auf die Reichweiten auswirkt.
Bevor ich tanken konnte, habe ich allerdings ein neues, typisches Samina-Erlebnis produziert, allen Klischees von Frauen und Autos neue Nahrung verschafft und eine ziemlich peinliche Show präsentiert.
Das erzähle ich euch hier kurz, aber weil das mit dem eigentlichen Thema nur am Rande etwas zu tun hat, könnt ihr den Teil zwischen den gestrichelten Linien überspringen wenn es euch nicht interessiert oder ihr gerade keine Zeit habt es zu lesen.
---8<-----schnipp-----
Also, mein erstes Mal an der Tankstelle.
Minutenlang habe ich wie verrückt auf der blöden Tankklappe herumgedrückt, ohne sie öffnen zu können. Bin rüber auf die andere Seite, wo der Stromanschluss ist, einmal gedrückt ... Klappe auf. Aber Benzin wollte ich da natürlich nicht reinkippen.
Wieder zurück, vorne an der Klappe gedrückt, hinten an der Klappe gedrückt, oben, unten in der Mitte ... ohne Erfolg.
Dann der Geistesblitz: 'Versuch mal dran zu ziehen!' ... Einziger Erfolg: drei ruinierte Fingernägel.
Der Mercedesfahrer hinter mir, der auf das Freiwerden meiner Säule wartete, ein richtig unangenehmer Typ, stieg aus und kam mit einer nur seiner Ansicht nach originellen Anmache auf mich zu: 'Geht die Klappe nicht auf?'.
Schlagfertig wie ich bin, habe ich ihn sofort abblitzen lassen: 'Ja! Ich meine nein! Das heißt, ich weiß nicht ... '
Boden, tu dich auf ...
Der aufdringliche Widerling versuchte es nochmal: 'Kann es sein, dass die Klappe aus dem Cockpit entriegelt werden muss?' ...
Ha, ha, aus dem Cockpit, jetzt wollte er mich auch noch veräppeln (also veräppeln schreibe ich jetzt nur hier, gedacht habe ich ein anderes Wort).
Dann fiel mir plötzlich ein, ... da war doch etwas, ... bei der Einweisung ... Bingo ...
Der nette ältere Herr war schon wieder in seine Limousine eingestiegen, nachdem er gesehen hatte, dass die Klappe aufsprang. Während das Benzin in den Tank lief bin ich zu ihm ans Fenster um mich zu bedanken, aber er hat nur freundlich abgewunken, 'Da nicht für.' sagte er, 'ist doch selbstverständlich, dass man sich hilft'. Sehr sympathisch. Ein echter Gentleman ...
Katy hat sich krankgelacht, als ich ihr das Erlebnis später geschildert habe. Und einen blöden Spruch hatte sie auch noch für mich: 'Kaum macht man etwas richtig, dann klappts!' Echt fies, diese Bitch ...
---8<-----schnapp -----
Also zurück zum eigentlichen Thema ...
Gestern - Donnerstag ist unser Wocheneinkaufstag - mit vollem Tank auf die Einkaufsrunde ... insgesamt etwa 20km mit drei Zwischenstopps.
Losgefahren bin ich mit der folgenden Reichweitenanzeige:
Benzin 390km
Elektrik 22 km.
Bis zum letzten Zwischenstopp habe ich immer die folgenden Einstellungen verwendet: Fahrmodus Sport, Wählhebelstellung B, eSafe On auf Stufe Max .
Vor der Heimfahrt, also vor dem letzten, ca. 3km langen Teilstück stand in der Reichweitenanzeige:
Benzin 330 km
Elektrik 32 km.
Das heißt, ich habe mir 10km elektrisches Reichweitenplus mit 60km Reichweitenverlust beim Verbrennerbetrieb erkauft.
Wenn man die tatsächlich gefahrenen 17km und die gewonnenen 10km bei der Elektrofahrt mitrechnet ein realer Reichweitenverlust von nur noch 33km.
Aber immer noch ein teurer Spaß, finde ich.
Aber der Knüller kommt erst noch ...
Die letzte Etappe bin ich nämlich elektrisch gefahren.
Zuhause angekommen, sah die Anzeige so aus:
Also habe ich auf 3km Elektrofahrt nur 2km Elektro-Reichweite verbraucht und dabei noch Sprit für 20-Mehr-Kilometer Benzinfahrt produziert ...
Logisch weitergedacht hätte eine 6km längere Elektrofahrt den Benzintank wieder aufgefüllt.
Wenn elektrisches Fahren mir so einfach den Tankstellenstress ersparen kann, fahre ich ab jetzt nur noch elektrisch ...
Obwohl, wenn er voll ist der Tank, was dann ...?
Hat jemand von euch eine plausible Erklärung für diese seltsame Reichweitenmagie?
Schönes Wochenende euch allen wünscht
Sami