Wie kommen solche Verbrauchswerte von 1,3 l/100 km und 15,2 bis 15,6 kWh/100 km zustande?

  • Macht ein Hybrid Sinn, wenn man eben nicht nur im reinen Elektromodus die maximal möglichen 50km fährt, sondern das Fahrzeug auch für Urlaubs- und sonstige Reisen nutzt, die deutlich über die elektrische Reichweite hinausgehen.

    Hybrid macht dann Sinn, wenn (wie in meinem Beispiel) die meisten Fahrten Kurzstrecke sind, d.h. rein elektrisch zurückgelegt werden können (mit entsprechender Möglichkeit den Akku auch wieder aufladen zu können). Bei längeren Fahrten dann den Verbrenner dazu nehmen, wodurch man auch unabhängig von Ladesäulen wird. In Kombination Elektro und Verbrenner auf langen Fahrten kann ich (H4 300 PS) gegenüber meinem alten Insignia (250 PS) schon auch Benzinersparnis feststellen, da durch den Rekupierbetrieb ein Stück weit auch Energie zurückgewonnen wird, die dann wieder beim Beschleunigen hilft. Bei gleicher Fahrweise lag ich beim Insignia bei etwa 10l/100km, gegenüber dem H4 mit ca. 8l/100km. Der Elektroverbrauch auf Kurzstrecke liegt bei mir zw. 20 und 30kWh/100km je, nach Jahreszeit(wären bei 30 Cent pro KW etwa 6 - 9 € /100km. Bei den derzeitigen Spritpreisen kommt da Verbrauchsmäßig nur die super sparsamen oder kleine Diesel mit, wobei ein Diesel für Kurzstrecke aber so was von ungeeignet ist.


  • Einzelheiten und Ergebnisse meiner Italienreise und die dabei gewonnenen Erkenntnisse zu Spritverbrauch und eSave habe ich ja bereits im Thread Reif für die Langstrecke? - darin insbesondere in den Postings #90, #99 und #106 - genauer beschrieben. Meine dortigen Ausführungen zur Fahrweise und zur abwechselnden Benutzung von Elektro- und Benzinmotor, sowie zur eSave-Nutzung wiederhole ich deshalb hier nicht.


    Allerdings hatte ich hinsichtlich des errechneten Verbrauchs nur das Ergebnis mitgeteilt.

    Da offenbar Zweifel an der Richtigkeit (oder an meinen Rechenkünsten) bestehen, stelle ich hier nun auch den Rechenweg dar.


    Die Rechnung gründet sich auf folgende Annahmen bzw. Daten:

    - die mit vollem Akku rein elektrisch gefahrenen Streckenabschnitte werden mit durchschnittlich 50 km angenommen und

    - die bis zur vollen Aufladung des Akkus mit der eSave-Funktion gefahrenen Strecken werden mit durchschnittlich 110 km angenommen.

    Da der Akku am Ende von Hin- und Rückfahrt extern aufgeladen werden konnten, wurden die Fahrten mit leerem Akku beendet.


    - Gefahrene Gesamtstrecke: 2.577 km (reine Gesamtstrecke von Hin- und Rückfahrt; die vor Ort gefahrenen km sind darin nicht enthalten);

    - Nach Hinweis von Frankcx500 für die Verbrauchsberechnung reduzierte Gesamtstrecke: 2.477 km (abgezogen wurden jeweils die ersten 50 km von Hin- und Rückfahrt, da diese elektrisch gefahren wurden und die Aufladung vor der Abfahrt nicht per eSave sondern durch externe Ladestationen erfolgt ist);

    - insgesamt getankte Spritmenge: 168 l (Benzintank unmittelbar vor der Abreise und unmittelbar nach der Rückankunft vollgetankt);


    Der Akku wurde auf der Gesamtstrecke 14mal mit eSave aufgeladen. Die Häufigkeit der Nutzung von eSave ergibt sich aus den Fahrtenbuchdaten der Tronity-App.

    Da der Akku am Ende leer war, ergibt sich eine elektrisch gefahrene Teilstrecke von 700 km (Rechenweg: 14 x 50 =700).

    Damit verbleiben für die mit Verbrenner gefahrene Teilstrecke 1.777 km (Rechenweg: 2.477 -700 = 1.777).

    Davon wurden im eSave-Betrieb 1.540 km gefahren (Rechenweg: 14 x 110= 1.540)

    Der reine Benzinverbrauch für die mit Benzinmotor gefahrene Strecke ergibt sich daher zu durchschnittlich ca. 9,45 l / 100 km (Rechenweg: 168 / 1.777 x 100 = 9,45).

    Unter Berücksichtigung der elektrisch gefahrenen Streckenteile ergibt sich der Benzinverbrauch zu durchschnittlich ca. 6,78 l / 100 km (Rechenweg: 168 / 2.477 * 100).

    Die Differenz zwischen der durchschnittlich für die Gesamtstrecke und durchschnittlich für die tatsächlich im Verbrennerbetrieb Kennwerte beträgt ca. 2,67 l /100 km (Rechenweg: 9,45 - 6,78 = 2,67).


    Ich bin ziemlich sicher, dass man unter den gegebenen Reisebedingungen den Verbrauch des GLX-H2 nicht - jedenfalls nicht spektakulär - weiter senken kann. Das Auto ist kein Leichtgewicht und auch kein Stromlinienstar, außerdem war es auf beiden Wegen voll beladen.

    Kostenvorteile für die eine oder andere Seite sehe ich nicht. Nach meiner Einschätzung hat die Entscheidung, die Gesamtstrecke im reinen Verbrennerbetrieb - ohne eSave - zurücklegen, oder eSave zu nutzen und Teilstrecken dann elektrisch zu fahren keine nennenswerte Auswirkung auf die Reisekosten. Nutzt man eSave, hat man auf den entsprechend kürzeren Verbrennerstrecken einen erhöhten Benzinverbrauch. Nutzt man eSave nicht, hat man eine entsprechend größere Strecke mit Benzinmotor zurückzulegen. Im Endeffekt dürfte sich das mehr oder weniger ausgleichen.

    Mit einem Hybrid-Fahrzeug auf Reisen zu gehen ist m. E. jedenfalls kein Nachteil. Da die Strompreise in Deutschland europaweit die höchsten sind, profitiert man bei Auslandsreisen bei den Ausflügen vor Ort im Gegenteil sogar von den günstigeren Strompreisen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass am Zielort entsprechende Lademöglichkeiten angeboten werden.


    Grüßle, Sami 🕊️

    🕊️ 'Fritze Merz erzählt gern Tünkram.' (Olaf Scholz; in ZDF heute Journal (16.12.2024)) 🕊️


    Opel Grandland X H2 Ultimate (genannt: 'Il bello') / Mondsteingrau / alle Extras außer Alu-Pedale und 230V-Steckdose - Bestellung: 03/2021 - Auslieferung: KW 29 KW 32 KW37 KW39 KW42 / EZ 10/2021

    Historie: Keine (Il bello ist mein erstes Auto :huh:)

  • Danke, gnädige Frau Samina für die sehr ausführliche Erklärung. :saint:


    Dann bleibt nur noch die Frage nach dem Kfz-Steuersatz und ich meine mal irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Kfz-Versicherung angeblich höher sein soll.


    Kürzlich war ich bei meinem FOH und auf dem Aushang stand es, dass eine Werkstattstunde statt der üblichen 90 € für klassische Fahrzeuge 150 € nur für Hybrid- und/oder E-Fahrzeuge kostet.

    • Seit 2016 zufriedener Astra-K-Sportstourer-Fahrer mit Dieselmotor (136 PS) und Automatik ohne AdBlue
  • Dann bleibt nur noch die Frage nach dem Kfz-Steuersatz und ich meine mal irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Kfz-Versicherung angeblich höher sein soll.

    Es gibt dazu bereits einen Thread: Steuern beim Grandland x Hybrid


    Grüßle, Sami 😇🕊️

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  • Kürzlich war ich bei meinem FOH und auf dem Aushang stand es, dass eine Werkstattstunde statt der üblichen 90 € für klassische Fahrzeuge 150 € nur für Hybrid- und/oder E-Fahrzeuge kostet.

    Das könnte bedeuten, dass dein FOH keine eigene Hybrid- bzw. E-Fahrzeugspezialistin hat und diese extra von Stellantis einfliegen lassen muss ... :w0005:


    Grüßle, Sami 🕊️

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  • Das könnte bedeuten, dass dein FOH keine eigene Hybrid- bzw. E-Fahrzeugspezialistin hat und diese extra von Stellantis einfliegen lassen muss ... :w0005:


    Grüßle, Sami 🕊️

    Hhm, mit dem Besen könnte es etwas länger dauern.... ;)

    • Seit 2016 zufriedener Astra-K-Sportstourer-Fahrer mit Dieselmotor (136 PS) und Automatik ohne AdBlue
  • Das könnte bedeuten, dass dein FOH keine eigene Hybrid- bzw. E-Fahrzeugspezialistin hat und diese extra von Stellantis einfliegen lassen muss ... :w0005:


    Grüßle, Sami 🕊️

    vielleicht haben sie aber auch nur keinen E-Fahrzeugspezialisten? Ich halte dieses übertriebene Gendern für höchst fragwürdig.

    Im Übrigen hast Du vergessen, von einer FOHin zu schreiben :P

    GLX, 3/2019, 1,6 Benziner, Ultimate, AHK, Perlmuttweiss, Sommer und Winter 235/50/19 Opel-Originalfelge.

  • Danke, gnädige Frau Samina für die sehr ausführliche Erklärung. :saint:


    Dann bleibt nur noch die Frage nach dem Kfz-Steuersatz und ich meine mal irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Kfz-Versicherung angeblich höher sein soll.


    Kürzlich war ich bei meinem FOH und auf dem Aushang stand es, dass eine Werkstattstunde statt der üblichen 90 € für klassische Fahrzeuge 150 € nur für Hybrid- und/oder E-Fahrzeuge kostet.

    bei meiner Versicherung (HUK24) und unter Zugrundelegung meiner spezifischen Gegebenheiten sind es 55,-€ p.a., die der Hybrid mehr kostet.

    "Mein" FOH verlangt einen Werkstattsatz von 95,-€ für klassische Fahrzeuge und 128,-€ für Hybride/E-Fahrzeuge (was nicht unüblich zu sein scheint, denn wir haben in der Nachbarschaft eine KIA-Werkstzatt, die ebenfalls stark differenziert -122,-€ für reine Verbrenner und 165,- für alles, was eine E-Maschine hat-.

    GLX, 3/2019, 1,6 Benziner, Ultimate, AHK, Perlmuttweiss, Sommer und Winter 235/50/19 Opel-Originalfelge.

  • Ich halte dieses übertriebene Gendern für höchst fragwürdig.

    Ich bin keine Missionarin. Du kannst von mir aus gerne fragwürdig finden, was du fragwürdig finden willst ...

    Meine Meinung ist eine andere und die ändere ich auch nicht nur deshalb, weil du sie nicht teilst. :)


    Im Übrigen hast Du vergessen, von einer FOHin zu schreiben

    Da irrst du dich.

    Den FOH habe ich aus dem zitierten Beitrag von Opelaner1970 übernommen. Er hat dort mitgeteilt, dass er kürzlich bei seinem FOH war. Wieso sollte ich das anzweifeln und behaupten, es sei stattdessen eine FOHin gewesen? :w0018:


    Grüßle, Sami 🕊️

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    Historie: Keine (Il bello ist mein erstes Auto :huh:)

  • Wenn von Dir eine andere Antwort gekommen wäre, hätte mich das auch sehr gewundert. Den Einwurf mit der FOHin hast Du ganz offensichtlich nicht verstanden, aber auch das gibt es. ;( :P

    GLX, 3/2019, 1,6 Benziner, Ultimate, AHK, Perlmuttweiss, Sommer und Winter 235/50/19 Opel-Originalfelge.