Mehrverbrauch eSave

  • Hallo zusammen,


    ich weiß, dass einige hier (v. a. Sami) eigene Erfahrungen zum Einsatz der eSave-Funktion und zu ihren Kraftstoffverbräuchen auf längeren Strecken gepostet haben. Meine Fragen dazu: Gibt es eigentlich irgendwelche offiziellen Angaben von Opel, um wieviel der Verbrauch beim Zuschalten der eSave-Funktion ansteigt (in l/100km oder in %)? Oder hat vielleicht irgendjemand hier im Forum das schon einmal für sein Fahrzeug ausgerechnet? Selbstverständlich wird der Mehrverbrauch je nach Fahrbedingungen (130 km/h Autobahn / Stadtverkehr / Pass bergab etc.) stark schwanken. Aber der "normale" Benzinverbrauch für Verbrennungsmotoren wird ja auch für gewisse Standardbedingungen gemessen und angegeben.


    Allzeit gute Fahrt!


    Helmut

  • Ein offizieller Mehrverbrauch wäre mir nicht bekannt. Ich nutze eSave ausschliesslich zum halten der Ladung, d.h. ich aktiviere eSave 20 km z.B. bei 25 km elektrischer Reichweite und fahre dann weitgehend mit Benzin, da der Akku bei 20 km Reichweite gehalten wird. Ein Aufladen des Akkus durch den Verbrenner findet so nicht statt und der Verbrauch entspricht der Fahrt mit leerem Akku, wobei ich dies nie genau gemessen habe. Das Laden des Akkus mit eSave halte ich für wenig sinnvoll. eSave ist eine tolle Funktion, um auf der Autobahn konstant mit Verbrenner zu fahren, da dieser bei möglichst konstantem Tempo im achten Gang am sparsamsten ist und man den Strom deshalb besser für Landstrasse und Stadt nutzt.

  • Also, dass es 'offizielle' Angaben zum Einfluss der eSave-Funktion gäbe, wäre mir auch neu.

    Ich bin ziemlich sicher, dass es dazu von Opel/PSA/Stellantis keine 'Normwerte' gibt.


    Von meinen eigenen Erfahrungen habe ich ja hier in unterschiedlichen Threads berichtet.

    Eine relativ genaue Verbrauchsberechnung für eine Langstreckentour habe ich hier RE: Wie kommen solche Verbrauchswerte von 1,3 l/100 km und 15,2 bis 15,6 kWh/100 km zustande? (mit dort genannten weiteren Fundstellen) aufgestellt. Dabei komme ich zu dem Ergebnis, dass es hinsichtlich der Höhe der Fahrtkosten eher keine Rolle spielt, ob man eSave nutzt oder nicht.

    Inwieweit man meine Erfahrungen verallgemeinern kann, hängt natürlich von der eigenen Fahrweise und von vielen weiteren Faktoren ab.


    Persönlich nutze ich die eSave-Funktion im Alltag nur wenig, da ich das Glück habe, alle meine Fahrten (normalerweise) rein elektrisch durchführen zu können und weil ich außerdem (fast) überall umsonst Strom nachtanken kann. Wobei ich natürlich weiß, dass mein Strom nicht wirklich umsonst ist, aber es zahlt halt jemand anders dafür ... (weil ich so sympathisch bin ;) )


    Meine Strategie auf längeren Fahrten ist die gleiche, wie ich sie in dem Reisebericht beschrieben habe. Elektrisch losfahren, den leergefahrenen Akku per eSave wieder aufladen, wieder leerfahren ...

    Wenn ich weiß, dass ich am Ziel eine Lademöglichkeit habe, fahre ich natürlich so, dass ich nicht mit per eSave voll geladenem Akku ankomme.

    Angesichts der Tatsache, dass es vermutlich egal ist, ob man unterwegs nachlädt oder nicht, gibt es dafür eigentlich keine Notwendigkeit. Wenn ich das trotzdem mache, dann vielleicht, weil ich keine leeren Akkus mag. Oder aus irgendeinem anderen Grund. Ich mache es eben so.


    Generell ist es wohl so, dass die Aufladung per eSave bei hohem Tempo langsamer stattfindet. Auf Stadt- und Landstraßen kann man den leeren Akku innerhalb einer Strecke von ca. 50 km aufladen. auf der Autobahn kann dafür mehr als die doppelte Strecke nötig sein. Außerdem kommt es natürlich auch auf das jeweilige Streckenprofil an.


    Um einen eigenen 'Richtwert' zum von der eSave-Funktion verursachten Mehrverbrauch zu ermitteln könnte man - bei leerem Akku - den Benzintank randvoll tanken, per eSave die üblicherweise genutzten Strecken solange fahren bis der Akku wieder voll ist, erneut voll tanken, anschließend die exakt gleiche Tour noch einmal im Sport-Modus abfahren und wieder voll tanken. Die Differenz zwischen den nach den beiden Fahrten getankten Benzinmengen ginge dann auf das Konto von eSave.

    Wie aussagefähig dieser Wert ist, ist allerdings - meiner Meinung nach - fraglich. Für eine wirklich aussagefähige Angabe müsste man die Tour auch nochmal rein elektrisch fahren, denn mit eSave bekommt man ja die Akkuladung als Gegenleistung. Wenn der Akku dann bei einer geringeren Fahrstrecke leer ist, als zu Aufladen durch eSave notwendig war, dann lohnt sich eSave (auf dieser Strecke) nicht.

    Wenn noch Akkuladung übrig bleibt, ist eSave dagegen (auf dieser Strecke) vorteilhaft.

    Vielleicht probiert das ja mal jemand aus. Dann wäre es natürlich nett, hier von den Ergebnissen zu hören ...


    Nur zur Vervollständigung eurer Informationen noch eine letzte eigene Beobachtung, die ich aus den Aufzeichnungen der Tronity-App ablese: beim Aufladen per eSave wird der Akku nie ganz voll geladen, sondern nur zu ca. 95%. Als technisch laienhafte Anfängerin könnte ich mir vorstellen, dass es da Begrenzung gibt, vielleicht aus Sicherheitsgründen. Aber das ist eine reine Spekulation von mir.


    Grüßle, Sami 🕊️

    🕊️ 'Ich bin ein stabiles Genie!' (Donald Trump, 06.01.2018, via Twitter) 🕊️


    Opel Grandland X H2 Ultimate (genannt: 'Il bello') / Mondsteingrau / alle Extras außer Alu-Pedale und 230V-Steckdose - Bestellung: 03/2021 - Auslieferung: KW 29 KW 32 KW37 KW39 KW42 / EZ 10/2021

    Historie: Keine (Il bello ist mein erstes Auto :huh:)

  • Hallo Sami,


    vielen Dank für deine - wie immer fundierte - Darstellung. Du schreibst, dass der Akku in der Stadt mit 50 km Fahrstrecke, auf der Autobahn mit 100 km Fahrstrecke aufgeladen werden kann. Vereinfacht gesagt hieße das, dass der Akku ohne Rekuperation mit 100 km Fahrstrecke voll (bzw. zu 95 % oder auf ca. 12,5 kWh) geladen werden kann. Ganz grob gerechnet kosten 12,5 kWh aus der heimischen Steckdose momentan vielleicht 5 €. Dafür bekommt man aktuell ca. 2,5 Liter E10. Wäre also interessant zu wissen, ob das Auto bei eingeschalteter eSave-Funktion mehr als 2,5 l auf 100 km Autobahn (oder mehr als 5 Liter auf 100 km in der Stadt) zusätzlich verbraucht. Auf der Autobahn halte ich das für möglich und werde das bei Gelegenheit mal ausprobieren. In der Stadt erscheint mir - gefühlsmäßig - ein Mehrverbrauch > 5 l auf 100 km schwer vorstellbar. Ich mag mich aber irren. Sollten die genannten Mehrverbräuche nicht überschritten werden und der Akku ließe sich tatsächlich mit 2,5 bzw. 5 l Benzin aufladen, wäre eSave zumindest nicht teurer als die Steckdose. Oder mache ich einen Denkfehler?


    Herzliche Grüße


    Helmut

  • Hallo Ambrio ,


    deine Autobahnrechnung passt in etwa zu dem, was wir auf unserer Italientour beobachtet hatten. Die von uns rechnerisch ermittelte Differenz - 2,67 l/100km - kann ja durchaus noch korrekturbedürftig sein, da der Wechsel von eSave- auf Elektro-Fahrmodus nicht immer sofort vollzogen wurde. Das Auto gibt ja kein 'Akku-ist-voll'-Signal und manchmal merkt man das erst später und ist schon etliche Kilometer mit dem Benziner weitergefahren, ohne dass der trotz weiterhin eingeschaltetem eSave-Modus den Akku noch weiter laden musste.

    Hier im Flachland kann man das Auto auch in der Stadt relativ sparsam fahren. Deshalb kommen mir 5 l Mehrverbrauch auf 100 km durch eSave auch unrealistisch vor.

    Wie gesagt, für mich spielt eSave im Alltagsbetrieb keine Rolle.

    Und für mich ist das Laden an der Wallbox in jedem Fall die günstigste Variante.


    Es gibt aber GLX-H-Fahrer, die keine heimische Lademöglichkeit haben. Für die, das hatte ich ja auch schon untersucht, ist die eSave-Funktion spätestens dann eine wirtschaftlichere Alternative zur öffentlichen Ladesäule, wenn die dadurch eingesparte Zeit mitgerechnet wird und die eSave-Fahrt nicht nur zum Aufladen unternommen wird, sondern ohnehin auf der Agenda steht.


    Und um auch das der Vollständigkeit halber nochmal zu erwähnen: wie schnell die Aufladung per eSave erfolgt, soll - nach den mir hier im Forum erteilten Auskünften - unabhängig davon sein, welcher OBC eingebaut ist.


    Grüßle, Sami 🕊️

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    Historie: Keine (Il bello ist mein erstes Auto :huh:)

  • Hallo Sami,


    danke, da kommen wir einer Erkenntnis doch schon ein Stück näher. Ich werde bei den nächsten, längeren Fahrten einmal darauf achten, wie das bei mir aussieht. Im Alltagsgebrauch fahre ich am Tag auch meist nicht mehr als 50 km am Tag und folglich fast nur elektrisch. Geladen wird dann über Nacht an der Steckdose und das im Moment noch für deutlich unter 40 ct pro kWh.


    Grüßle zurück,


    Helmut