Hallo liebe 1.2 er Raser
wie im Inpektions-Thread angekündigt, hier meine Zahnriemen-Erfahrungen:
Bei der 4-ten Inspektion im September letzten Jahres (bei km-Stand 57.893) hatte der Mechaniker während der Fahrzeugübergabe eine Sichtkontrolle meines Zahnriemens durchgeführt. Ich weiss aber nicht was seine Prüfkritereien waren bzw. was die Vorgabe von Opel war. So richtig viel kann man durch das kleine Guckloch ja eh nicht sehen ...
Geht halt nicht mehr wie in den guten alten Zeiten, wo man mal lässig den Seitendeckel halb aufmachte und bis runter zu den Umlenkrollen fast alles sehen konnte ...
Zuhause hatte ich dann selbst nochmal eine eigene Sichtkontrolle durchgeführt. Ich konnte zwar auch nicht viel sehen, aber ich hatte, trotz nur 4 Jahren und 57.898 km, gar kein gutes Bauchgefühl ...
Da ich bedingt durch Corona-Home-Office zur Zeit nur sehr wenig fahre, dachte ich mir, ach komm, die ca. 3000 km bis zur nächsten Inspektion hält's noch. Meines Wissens ist das Intervall auf 6 Jahre reduziert worden. Km-Grenze ist mir aber nicht bekannt, ich weiss nur, daß alles deutlich reduziert wurde im Vergleich zu meinem Kaufzeitpunkt in 2017 ...
Jetzt nach 5 Jahren hätte ich also noch 1 Jahr "Guthaben" auf dem Riemen gehabt.
Ich habe aber zur 5-te Inspektion ausdrücklich einen neuen Zahnriemen mit beauftragt.
Und der Mechaniker (diesmal ein anderer) hat mir bei der Übergabe deutlich zugestimmt ...
Ich habe mit ihm auch über die Ölsieb-Problematik gesprochen. Und habe ihm gesagt, daß ich unbedingt den alten Riemen haben will!
Zur besseren Einordnung der folgenden Bilder, hier nochmal meine Öl-Wechselintervalle. Früher fuhr ich so ca. 25tkm pro Jahr, jetzt deutlich weniger.
26.09.2022 60.596 km
29.09.2021 57.893 km
10.09.2020 56.899 km
13.09.2019 45.268 km
18.10.2018 22.061 km
Fahrprofil mit viel Autobahn mit humaner aber flotter, flüssiger Geschwindigkeit und es ist ein Garagenwagen (also auch kein außergewöhnlicher "Temperaturstress" im frostigen Winter oder in sommerlicher praller Sonne).
Also nix außergewöhnlich Zahnriemenbelastendes.
Als der Riemen draußen war, hat mich der Mechaniker angerufen. Er sagte, daß der Riemen nicht mehr sooo gut aussah ... aber wohl noch nicht sooo schlimm (Breite oder Dicke?), daß man laut Opel-Vorgabe das Ölsieb prüfen und reinigen müsste.
Kostet halt Extra, da die Ölwanne auch noch verklebt ist, daher brauchte er von mir die Reparatur-Freigabe.
Es kam mir so vor, als ob ein Arzt sagt "wir haben Anzeichen für Blutgerinsel gefunden, aber laut Krankenkassen-Vorgabe müssen wir keine weiteren Untersuchungen machen ..."
Ich sagte ihm natürlich: Go Go Go
So und nun schaut euch mal diesen Riemen an.
In der Draufsicht überall rissig. Die Seitenasicht zeigt, daß die Risse komplett bis zur Gewebeschicht durch gehen.
Die Innenseite des Riemens hat mich zuerst etwas verwirrt, ich dachte das "helle" sei noch Rest-Schmutz. Aber das ist das blanke Gewebe, weil das spröde Material darüber schon zerbröselt ist.
Mir ist schon klar, daß die Zugfestigkeit nicht vom Gummi sondern vom Gewebe kommt. Aber es ist sicher nicht förderlich, wenn das schützende Gummi überall rissig wird und abbröselt und so das Gewebe langsam aber sicher vom Öl durchsuppt wird ...
Man kann es auf den Bilder vielleicht erahnen, aber mein erster Eindruck als ihn in die Hand nahm war:
"wow .. ist das Ding steif!"
Ich erwartete einen "flexiblen" gummiartigen Riemen. Aber er fühlte sich vergleichsweise hart an, irgendwie plastikmäßig ...
Und so was soll sich dann dann tausende Mal in der Minute in einem sehr engen Radius um die Umlenkrollen und Zahnräder "biegen"?
Bitte nicht missverstehen, ich will damit nicht behaupten, daß das Ding kurz vorm Reissen war. Aber diesem Riemen möchte ich nicht mehr das "Leben meines Motors" anvertrauen ...
Ich bin heilfroh, daß das Ding draußen ist.
Und ich werde den Riemen noch behalten, für den Fall daß ich mal einen der Ingenieure treffe die den Mist erfunden haben, damit ich denen den blanken Hintern damit auspeitschen kann ...