Beiträge von Albatros_blanc

    Schwierig - das kann ich Dir leider auch nicht genau sagen, denn ich bin zwar Rechtsanwalt, aber eben nicht in Deutschland und habe deswegen von den Feinheiten und der Rechtssprechung in Deutschland keine Ahnung. Wenn Du eine Rechtsschutzversicherung hast, dann würde ich mich mal da erkundigen. Ansonsten, versuchen sich irgendwie gütlich mit dem Händler zu einigen. Der kann aber leider auch nichts dafür.

    Was für mich diese Panne besonders peinlich macht, ist, dass es sich um ein Problem beim „Antriebssystem der Zukunft“ handelt: den Elektroantrieb. Ich vermute, dass deswegen nichts darüber in den Medien zu lesen ist, denn wie bei jedem Hersteller steht für Stellantis viel auf dem Spiel!

    „Eine Verkettung unglücklicher Umstände“?? Das nenne ich Zynismus pur! Wenn eine Antriebswelle nach 30.000 Km abreißt und das nächste Mal nach 48.000 Km ist das etwa „normal“? Wir sind im Jahr 2023 und die Ingenieurskunst und die Materialkunde ist nicht mehr auf dem gleichen Niveau wie vor 100 Jahren. Deswegen darf eine solche Panne, die nicht nur ein paarmal sondern vermutlich 100te Mal bei dieser Plattform, d.h. bei DS7, Peugeot 3008 und Opel GrandlandX, aufgetreten ist, einem der größten Automobilkonzerne der Welt nicht vorkommen!


    Man sollte mich jetzt nicht falsch verstehen: abgesehen von diesem Problem, ist das Antriebskonzept wunderbar und das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Motoren funktioniert großartig.


    Und noch eine kleine Anmerkung bezüglich Kardanwelle oder Antriebswelle: wenn ich das richtig verstehe, dann ist „Antriebswelle“ der Oberbegriff und eine „Kardanwelle“ eine Sonderart von Antriebswelle, die ein Kardangelenk hat, das eine gewisse „Flexibilität“ der Welle ermöglicht, die ansonsten steif ist. Und wie ist bei diesem Antrieb hier: wie werden da die Vertikalbewegungen der Räder ausgeglichen? Muss ja irgendwie geschehen, denn das Auto hat ja keine Starrachse hinten… Und zum Ausgleich der Vertikalbewegungen eignet sich ein Kardangelenk hervorragend…

    Also bitte, ob das Dingen jetzt Kardanwelle oder Antriebswelle heißt, das ist jetzt "Korinthenkackerei". Fakt ist, dass eine solche Antriebswelle so konstruiert sein sollte, dass sie eben nicht abreißt und nicht gleich auch nochmals 2X hintereinander. Ob jetzt versucht wurde das "Schwingungsverhalten" zu optimieren, weiß ich nicht. Wurde mir ja auch nicht gesagt. Die Teile wurden aber irgendwie verändert, das steht fest, denn die neuen Ersatzteile hatten eine andere Teilenummer (da hast Du mich falsch verstanden).


    Warum ich so drauf dränge, dass es ein Konzeptionsfehler ist, ist weil ich eben kein Einzelfall bin und diese Panne zu häufig auftritt. Es kann also weder am individuellen Fahrverhalten liegen, noch an einem Produktionsfehler. Denn selbst nach Änderungen (welche weiß ich nicht) ist in mindestens 3 von mir bekannten Fälle die linke Antriebswelle erneut abgerissen. Das kann kein Zufall sein.

    Ich will auf diesem Forum nicht groß über meinen Fall lamentieren, denn der ist zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen worden. Mir geht es lediglich darum, anderen Autofahrern, die mit der gleichen Panne konfrontiert werden, sich nicht einfach mit Peanuts als Entschädigung abspeisen zu lassen und sich bewusst zu sein, dass diese Panne kein Einzelfall ist. Nicht weniger und nicht mehr.

    Der Skandal ist folgender: bei der Plattform, die einen E-Antrieb an der Hinterachse beinhaltet liegt ein Konzeptionsfehler vor. Das heißt, dass bei einer nicht unerhebliche Anzahl von Fahrzeugen es zu einem Abriss der linken Kardanwelle gekommen ist, meistens bei geringer Geschwindigkeit oder sogar nur beim Anfahren, also wenn das Drehmoment am größten ist.


    Ich hatte bei meinem DS7 2x diese Panne. Die Teile, die ausgetauscht wurden, hatten eine andere Teilenummer, also haben die Ingenieure versucht, eine weitere Panne auszuschließen, was ihnen aber nicht gelungen ist. Meine Vermutung ist, dass die Verbindung zwischen Kardanwelle und Differenzialgetriebe zu schwach dimensioniert ist und es deswegen nach einer gewissen Zeit zu einer Materialermüdung kommt.


    Ich bin nicht der einzige, der 2X in den « Genuss » der abgerissenen Kardanwelle gekommen ist. Laut Aussagen von verschiedenen Vertragswerkstätten hat es viele von diesen Pannen gegeben.


    Eine offizielle Stellungnahme von Seiten DS Automobile habe ich nie erhalten, trotz vieler eingeschriebenen Briefen - ich bin von Beruf Rechtsanwalt…


    Das technische Problem ist also bestens bekannt, aber bisher hat das zu keiner Rückrufaktion geführt - vermutlich auch, weil es aus Platzgründen sehr schwierig sein könnte, eine technische Lösung zu finden, die dann wirklich hält.


    Ich glaube beobachtet zu haben, dass die meisten, die die Panne hatten, systematisch im Rekuperationsmodus gefahren sind. Das dürfte zu einer höheren Belastung der Antriebswelle durch das häufig die Richtung ändernde Drehmoment führen.


    Meine Frau hatte übrigens bei einer Werbung zum neuen DS7 auf Facebook mal den Kommentar hinzugefügt, dass wohl hoffentlich die Kardanwelle länger halten würde. Dieser Kommentar wurde nach kürzester Zeit gelöscht.


    Aus all diesen Gründen spreche ich von einem Skandal!

    Bei mir ist aber der Schaden 5500€, es muss noch das Verteilergetriebe und Radnabe gewechselt werden. Bei mir ist es bei ca. 30km/h.

    Bei 30% Abzug müsste ich immer noch 3850€ selber bezahlen.

    Das war nicht fair! Ich würde da auch nochmals nachhaken! Die Idee mit Autobild Kontakt aufzunehmen würde ich auch empfehlen.

    Die abreißenden Antriebswellen sind und bleiben ein Skandal. Bei Stellantis wird alles unternommen, damit nichts in die Öffentlichkeit gelangt.


    Ich habe mich letztes Jahr gütlich mit DS geeinigt, d.h. einen guten Preis für einen neuen DS9 herausgeschlagen und bereue den Deal nicht.


    @Darioroe : ich würde Dir trotzdem empfehlen, nochmals nachzuhaken, denn mittlerweile hast Du ja erfahren, dass dies keineswegs ein Einzelfall ist, sondern ein Konstruktions- oder Fertigungsfehler…. Fragen kostet nichts!